Fallfrage

29. April 2009

Beurteilen Sie den unten dargestellten Sachverhalt aus steuerrechtlicher Sicht!

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Bildquelle: castenow.communications


“Darf ich Sie bitten, hier kurz Platz zu nehmen zu versuchen?”

23. April 2009

Die Fluggesellschaft Ryanair erwägt die Einführung höherer Gebühren für “very large passengers”. In einer Internet-Umfrage der Gesellschaft hatten sich 29% der mehr als 100.000 Teilnehmer für eine solche Regelung ausgesprochen, wenn dafür die übrigen Ticketpreise sinken könnten. Ryanair versteht die Regelung auch als “Ansporn” zum Abnehmen und nennt die Gebühr einfühlsam “Fat Tax”.

Um diese Umfrage richtig einordnen zu können: 24% befürworteten gebührenpflichtige Raucherkabinen in den Flugzeugen (3 €), 14% eine Abonnementgebühr für die Internetseite Ryanair.com und 8% eine Gebühr für an Bord mitgebrachtes Essen (2 €). Ganze 25% bevorzugten die Idee, das Toilettenpapier in den Flugzeugen künftig zu verkaufen (1 €) und dafür mit dem Konterfei des Ryanair-Chef Michael O’Leary zu bedrucken. Macht zusammen 100% – weitere Auswahlmöglichkeiten gab es also offensichtlich nicht. Schade eigentlich: Wie wäre es mit einer Gebühr für Fluggäste, die kein Deodorant benutzen?

Damit gesichert ist, dass die Fluglinie mit dieser sympathischen Idee noch eine Weile in den Medien bleibt, gibt es nun eine weitere Umfrage, in der das entscheidende largeness-Kriterium ermittelt werden soll: Das Gewicht? Der Leibesumfang? Der Body-Mass-Index? Das gleichzeitige Berühren beider Armlehnen mit dem Rumpf? Oder, anders gefragt: Wie kann man seine Kunden in der Warteschlange vor dem Check-In am wirkungsvollsten öffentlich demütigen?

Erstaunlich, dass niemand bei Ryanair – oder bei der Konkurrenz – auf eine viel naheliegendere Idee gekommen ist: Die Preise unauffällig anheben (ein Leichtes bei Ryanairs undurchsichtigem Gebührensystem) und dann lauthals Rabatte für less large passengers einführen. Belohnung ist allemal ein besserer “Ansporn” als Bestrafung, gerade dann, wenn es ums Geld geht. Und jeder Passagier könnte selbst entscheiden, ob er sich für einen Rabatt in den Probesitz quetscht – oder es bleiben lässt.


Dissertationsstrategien

17. April 2009

So geht’s:

  1. Keine Panik.
  2. Kernarbeitszeiten festlegen, dabei möglichst viel Zeit am Stück freiräumen. Ein durchgearbeitetes Wochenende ist besser als zwei Stunden täglich nach der Arbeit; drei Wochen konzentriertes Schreiben bringen mehr als ein Vierteljahr Herumwurschtelei nebenbei. Wozu gibt es denn in Deutschland soviel Urlaub?
  3. Während der Kernarbeitszeiten ausschließlich als an der Dissertation arbeiten, Ablenkungen vermeiden. Das bedeutet: Alle fachfremden Browser-Lesezeichen an einen verbotenen Ort verschieben; nicht bloggen, nicht twittern und den Feedreader ungelesen leeren. Außerdem alle Telefone abstellen, Skype ausschalten, aus allen Chats abmelden, keine Mails abrufen und nicht zum Briefkasten laufen.
  4. Online-Süchtige und Kommunikationsjunkies sollten so viel Arbeitszeit wie möglich an einem Computer verbringen, der nicht an das Internet angeschlossen ist.
  5. “Motivierende” Ratgeberliteratur ignorieren. Ein wirklich nützliches Buch ist dieses hier. Es hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber den meisten anderen: Es macht nicht nervös.
  6. Belohnungen ausdenken: Nach 500 Wörtern gibt es eine Pause, nach 1.000 kaufe ich mir dieses neue Album, wenn ich bis Samstagabend 10 Seiten schaffe, dann gehe ich auf jene Party, wenn ich fertig bin, verreise ich.
  7. Sozialen Druck aufbauen: Allen, die es hören wollen (und allen anderen) erzählen, wieviele Wörter, Seiten oder Kapitel man in dieser Woche noch schreiben will. Jeden Abend die Anzahl der geschriebenen Wörter bei Facebook veröffentlichen. Ignorieren, dass man damit entweder für einen Angeber oder für einen Faulenzer gehalten wird.
  8. Die Vorteile nutzen: “Du, ich schreib gerade an meiner Diss”. Dieser magische Satz erlaubt vieles: Kurzfristige Terminabsagen, unausstehliches Verhalten, das Aufschieben dringender Angelegenheiten und sogar vergessene Geburtstage. Und alle haben Verständnis. Genießt es! Diese Zeit kommt so schnell nicht wieder.
  9. Rechtzeitig Korrekturleser anheuern. Es ist erstaunlich, wie viele Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler sich nahezu unauffindbar in einem einzigen Dokument verstecken können.
  10. Sich seelisch auf “die Zeit danach” vorbereiten und mit gewaltigen spontanen Stimmungsschwankungen rechnen.

Wie ging es mir nach der Abgabe? Etwa so:


(Youtube Direkthussar)


Großartige Songs unter 2:30 (8)

17. April 2009

Fight Like Apes – Lend Me Your Face, 1:52
(mp3)

(Auf der Myspace-Seite der Band gibt es das noch schönere – und etwas längere – Stück “Tie Me Up With Jackets”: “So tie me up with jackets / and fumigate my room / it smells like socks and tastes like apple schnapps / but you can live there too / and we’ll play / lovely noise / lovely noise that makes you love me”)

Alle Teile der Serie in diesem Blog